Aus der Praxis: Das passiert in unseren Schulworkshops

Aus der Praxis: Das passiert in unseren Schulworkshops

20. September 2019

In diesem Interview berichtet unser Trainer Michael, wie unsere Schulworkshops ablaufen, welche Zielgruppen daran teilnehmen und was Schüler_innen aus den Workshops mitnehmen.

Welche Zielgruppe sitzt normalerweise in einem CURE Runners Workshop?

Die Schüler_innen, die an den Workshops teilnehmen, sind üblicherweise zwischen 13 und 18 Jahre alt und kunterbunt gemischt. Je nach Schultyp haben manche schon einiges an wirtschaftlicher Vorbildung, für andere ist das Thema Geld und Finanzen ganz neu.

Wie steht es um die Motivation der Schülerinnen am Beginn des Workshops? Welche Einstellung haben sie zum Thema Geld?

Das Vorwissen und die Meinungen variieren sehr, denn es macht einen Unterschied, ob am Workshop 13-Jährige aus einer NMS teilnehmen oder 17-Jährige aus einer HAK. Das Thema Geld wird bei den Jüngeren oft zum allerersten Mal so richtig thematisiert, ältere Schüler_innen haben hingegen meist schon etwas mehr mit dem Thema zu tun. Oft merkt man auch, ob die Eltern mit den Kids über Geld reden bzw. mit dem Thema offen umgehen – oder eben auch nicht. Grundsätzlich findet das Thema und der Workshop bei jeder Gruppe Anklang – man merkt, dass Geld und der Umgang damit viel zu wenig thematisiert wird.

Wie läuft der Workshop gewöhnlich ab?

Wir starten immer mit einer kurzen Vorstellungsrunde, bei der die Jugendlichen auch gleich merken, dass der Workshop anders ist als der Regelunterricht – interaktiver und spielerischer. Danach gibt es im Workshop eine gute Mischung aus Gruppen- und Einzelarbeiten, was den meisten großen Spaß macht. Bei der Reflexion der Übungen gibt es dann immer spannende Diskussionen mit oft überraschenden Einblicken und neuen Erkenntnissen – für die Kids genauso wie für mich selbst auch.

Was ist dir beim Leiten eines Workshops wichtig?

Aus meiner Sicht ist es enorm wichtig, den Draht zu den Schüer_innen zu finden und ihnen zu zeigen, dass Lernen auch Spaß machen kann. Und dass man sich vor dem Thema Geld nicht fürchten muss, weil es gar nicht so viel mit Rechnen und Mathe zu tun hat.

Gibt es Aktivitäten, die besonders gut ankommen?

Die Pause natürlich!  Nein, im Ernst, ich habe das Gefühl, dass alle Aktivitäten im Workshop gut ankommen – je nach Gruppe kann das etwas variieren. Bei der ersten Aktivität sind die Schüler_innen manchmal noch zurückhaltend, aber das löst sich meistens schnell.

Und welche Aktivität magst du selbst am liebsten?
Ich finde “Was kostet das Leben?” am spannendsten! Hier geht es darum, das persönliche Budget für bestimmte Dinge zu nennen. Eine Frage lautet z.B.: Was darf ein richtig tolles Paar Schuhe kosten? Die Antworten auf diese Fragen sind immer sehr unterschiedlich – und alle sind gut und richtig.

Diese Übung stößt einerseits viele Gedankengänge an: Was ist mir etwas wert? In welchem Verhältnis stehen die Beträge? Was ist realistisch Gleichzeitig kann man als Trainer_in Zusatzinformationen zu den verschiedensten Themen einbauen – von Mietpreisen über Markenzwang und Gruppendruck bis hin zu Gehaltsvorstellungen.

Was ist das Feedback der Schülerinnen nach dem Workshop? Was nehmen sie mit?

Das Feedback der Schüler_innen ist überwältigend positiv. Die Schüler_innen – auch die mit wirtschaftlichem Schwerpunkt – haben sich vor dem Workshop meist noch keine Gedanken zu ihrer persönlichen Einstellung zum Thema Geld, ihren Werten und Prioritäten gemacht. Sie sehen, wie einfach, aber wirkungsvoll es sein kann, kurz darüber nachzudenken, wie viel einem etwas wert ist, oder sich die Frage zu stellen: „Brauche ich das oder will ich es nur?“. Das führt zu einem reflektierterem Umgang mit Geld – und würde auch manchen Erwachsenen sehr gut tun.

Mehr Infos zu unseren Schulworkshops findest du hier. Durch eine Kooperation mit der Arbeiterkammer Burgenland können wir diesen in burgenländischen Schulen derzeit kostenlos anbieten. Bei Interesse, schreib‘ uns einfach!