Unser von FFG und Sozialministerium geförderte Projekt SmartMoney schreitet mit großen Schritten voran. Wir haben recherchiert und analysiert, gemeinsam mit Jugendlichen Formatideen entwickelt und diese anschließend mit Expert*innen verfeinert. Jetzt wählen die Jugendlichen selbst ihre Favoriten aus. Die zwei besten Formatideen werden anschließend weiterentwickelt. So stellen wir sicher, dass die Finanzbildung von morgen auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Was bisher geschah: Von der Problemanalyse zur Ideation mit Jugendlichen
Den Ausgangspunkt bildete eine umfangreiche Desk Research, in der wir aktuelle Studien sowie Best-Practices aus der Finanzbildungscommunity analysiert haben.
Darauf aufbauend führten wir eine quantitative Online-Befragung mit fast 700 Jugendlichen durch und ergänzten diese durch fünf Expert*inneninterviews mit Fachpersonen aus der Jugendarbeit, Armutsprävention und Wirtschaftspädagogik, um verschiedene Perspektiven und Erfahrungen einzubeziehen.
Dank dieser umfassenden Erhebungen liegt uns nun ein differenziertes Bild der Finanzbildungsbedarfe und -interessen von Jugendlichen in Österreich vor.
Erste spannende Erkenntnisse
- Eltern sind für die meisten Jugendlichen nach wie vor die erste Anlaufstelle bei Geldfragen. Finanzbildung findet also häufig im familiären Umfeld statt – mit teils großen Unterschieden je nach sozialem Hintergrund.
- Die Jugendlichen zeigen insgesamt ein reflektiertes und verantwortungsbewusstes Konsum- und Sparverhalten. Online-Shopping ist weniger dominant als häufig angenommen, während Themen wie In-Game-Käufe, Konsumdruck und Einfluss durch Social Media im Freundeskreis durchaus präsent sind.
- Besonders gefragt sind klassische Finanzthemen: Geld einteilen, sparen, investieren und Altersvorsorge stehen ganz oben auf der Wunschliste. Themen wie Schulden oder Werbung werden hingegen weniger aktiv nachgefragt, sind aber dennoch für die Bildungsarbeit relevant.
- Als Informationsquellen spielen Eltern, Freunde, Google und mittlerweile auch Tools wie ChatGPT eine wichtige Rolle. Überraschenderweise wird Social Media wie TikTok oder YouTube derzeit seltener aktiv für Finanzfragen genutzt.
Parallel zur Bedarfserhebung starteten wir mit einem Herzstück unseres Projekts: Gemeinsam mit Jugendlichen entwickelten wir in einem Ko-Kreations-Prozess innovative Ideen für neue Finanzbildungsformate.
In Zusammenarbeit mit der Innovationsagentur Wonderwerk führten wir Fokusgruppen in Wien und Graz mit Jugendlichen durch. Gemeinsam mit den jungen Menschen sprachen wir über ihre Wünsche und Sorgen, sowie Bedarfe in Bezug auf das Thema Geld. Auf Basis dieser Erkenntnisse entstanden erste Formatideen für Finanzbildungsangebote. Dabei standen folgende Fragen im Mittelpunkt:
- Wie wünschen sich Jugendliche, dass Finanzbildung für sie aufbereitet wird?
- Welche Formate würden sie tatsächlich nutzen?
- Welche Methoden sind lebensnah und motivierend?
Auf dieser Basis entstanden erste Formatideen für Finanzbildungsangebote. Diese Ideen reichten von einer Finanz-App, einem Geldfragen-Kummerkasten und einem großen Geld-Event bis hin zu einem Geld-Buddie-System, einer Workshopreihe und Finanzbildung für Eltern. Um die vielversprechendsten Ansätze weiterzuentwickeln, haben wir zusätzlich einen Experten-Workshop zur Formatschärfung durchgeführt, bei dem die entwickelten Ideen kritisch reflektiert und weiter konkretisiert wurden.
Jetzt entscheiden die Jugendlichen
Aktuell steht nun ein besonders wichtiger Meilenstein bevor: Im Rahmen eines Jugend-Votings können junge Menschen zwischen 14-19 Jahren aus den entstandenen Ideen ihre persönlichen Favoriten wählen. Dieser Prozess stellt sicher, dass jene Formate weiterentwickelt werden, die bei den Jugendlichen selbst auf das größte Interesse und die höchste Akzeptanz stoßen. Das Voting ist ab sofort geöffnet, wir freuen uns über deine Meinung! (Achtung: Altersbeschränkung: 14-19 Jahre)
Der nächste Schritt: Prototypenentwicklung
Im Anschluss an das Voting folgt die Entwicklung erster Prototypen, die dann in weiteren Fokusgruppen getestet werden. Ziel ist es, am Ende des Projekts alltagstaugliche und wirksame Prototypen für Jugendlichen bereitzustellen, die maßgeblich von Ihnen entwickelt, getestet und bewertet wurden. Auf dieser Basis können schließlich Finanzbildungsangebote entstehen, die sowohl Wissen vermitteln als auch die Handlungskompetenz der Jugendlichen stärken.
Finanzbildung als gemeinsame Aufgabe
So können Angebote entstehen, die die Lebensrealitäten und Bedürfnisse der Jugendlichen praxisnah aufgreifen und ihnen ermöglichen, finanzielle Handlungssicherheit zu erwerben. Damit leistet das Projekt zugleich einen Beitrag zur Prävention von Jugendarmut und fördert Chancengerechtigkeit sowie gesellschaftliche Teilhabe. Die aktive Mitgestaltung durch die Jugendlichen bleibt dabei der zentrale Erfolgsfaktor.
Du bist zwischen 14-19 Jahre alt? Dann freuen wir uns über deine Meinung, stimme jetzt bei unserem Voting ab! Hier geht’s direkt zum Voting!
gefördert von