Three Coins

Im letzten Jahr haben wir mit großer Begeisterung unser Skalierungsprojekt “Finanzbildung für alle” im Auftrag des Sozialministeriums gestartet. Ziel dieses Projekts ist es, bis Juli 2026 rund 15.000 Schüler*innen mit Workshops in Schulen zu erreichen. In den vergangenen Monaten haben wir intensiv daran gearbeitet, die Weichen für eine erfolgreiche Umsetzung zu stellen – und nun freuen wir uns, die ersten großen Erfolge zu teilen.

Gut geplant ist halb gewonnen: Die Vorbereitungsphase

Um sicherzustellen, dass “Wirksam Wachsen” eine nachhaltige und wirkungsvolle Initiative wird, haben wir in der Anfangsphase zahlreiche Schritte unternommen. Dazu gehörten u.a.:

  • Inhaltliche Überarbeitung und Testing unseres Workshopformats, um eine praxisnahe und wirkungsvolle Erfahrung für Schüler*innen zu gewährleisten.
  • Entwicklung einer Begleitbroschüre, die den Teilnehmer*innen zusätzliche Unterstützung und vertiefende Inhalte bietet.
  • Recruiting engagierter Trainer*innen in den Bundesländern, um eine breite Umsetzung zu ermöglichen.
  • Aufbau eines starken Stakeholder-Netzwerks mit Bildungsdirektionen, Schulen und anderen Multiplikator*innen, um eine breite Streuung der Initiative zu erreichen.
  • Optimierung zentraler Prozesse, insbesondere des Anmeldeverfahrens und unserer Wirkungsmessungstools.

Erfolgreicher Start der Workshops

Nach intensiver Vorbereitung war es im März endlich so weit: Die ersten Workshops sind gestartet! Bereits jetzt können wir auf einen erfolgreichen ersten Monat zurückblicken:

  • Die Nachfrage nach den Workshops ist enorm – Termine sind bereits bis in den Juni geplant.
  • Unser Trainer*innen-Team wächst: Rund 20 Trainer*innen sind inzwischen fertig ausgebildet und bereit, Workshops zu leiten.
  • Im März wurden bereits die ersten 30 Workshops in drei Bundesländern mit großem Erfolg abgehalten – und die Rückmeldungen sind überaus positiv.

Blick nach vorne

Wir sind stolz darauf, wie gut “Finanzbildung für alle” gestartet ist, und freuen uns über die positive Resonanz. Dieser erfolgreiche Auftakt motiviert uns umso mehr, das Projekt in den kommenden Monaten weiter voranzutreiben und noch mehr Schüler*innen zu erreichen.

Vielen Dank an alle, die uns auf diesem Weg begleiten – gemeinsam gestalten wir die Zukunft!

Ein Projekt im Auftrag des Logo Sozialministerium

Finanzkompetenz ist ein zentraler Baustein unserer Gesellschaft. Bei Three Coins setzen wir uns seit 2012 dafür ein, Finanzbildung nicht nur auf individueller Ebene zu fördern, sondern auch politisch und systemisch voranzutreiben. Als Beispiel dient die Initiierung und unsere Mitwirkung an der Nationalen Finanzbildungsstrategie.

Jetzt, wo die Regierung steht, sind wir erfreut, dass Finanzbildung im Regierungsprogramm 2025–2029 der Republik Österreich so umfassend verankert wurde. Unser Beitrag als zukunftsorientierter Akteur war dabei ein Teil eines breiteren Wandels – und wir erwarten, dass die darin formulierten Ansätze konsequent umgesetzt werden.

Im Programm finden sich zentrale Themenfelder, die den Stellenwert von Finanzbildung unterstreichen:

  • Industriestrategie: Finanzbildung wird als wesentlicher Faktor für Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft angesehen. Diese Verankerung stärkt Arbeitnehmer*innen und Unternehmen und schafft die Basis für nachhaltiges Wirtschaftswachstum.
  • Verbraucher*innenschutz: Hier soll durch erweitertes Finanzwissen die Fähigkeit gestärkt werden, informierte Konsumentscheidungen zu treffen und sich vor unlauteren Geschäftspraktiken zu schützen.
  • Jugend & Familie: Der Fokus liegt auf der Förderung finanzieller Eigenständigkeit junger Menschen sowie der Unterstützung von Familien – ein entscheidender Schritt, um frühzeitig fundiertes Wissen zu vermitteln und langfristig finanzielle Stabilität zu sichern.
  • Frauenförderung: Durch gezielte Maßnahmen zur finanziellen Bildung wird die Unabhängigkeit von Frauen gestärkt und ein Beitrag zur Gleichberechtigung geleistet, der über den rein ökonomischen Aspekt hinausgeht.

Mit unseren vielfältigen Bildungsprojekten und -formaten greifen wir diese Themenfelder seit Jahren direkt auf und leisten einen nachhaltigen Beitrag, der weit über die reine Wissensvermittlung hinausgeht. Die Aufnahme von Finanzbildung in das Regierungsprogramm ist für uns ein deutliches Signal: Es bestätigt, dass wir mit unserer Arbeit an der richtigen Stelle ansetzen und spornt uns an, unser Engagement noch intensiver fortzusetzen.

Unser Dank gilt den Teams im Sozialministerium und im Finanzministerium – unseren wichtigen Kooperationspartner*innen bei der Verwirklichung einer finanziell kompetenten Zukunft für Österreich. Wir freuen uns darauf, auch mit den neuen Teams in beiden Ministerien weiterhin eng zusammenzuarbeiten, um die Finanzbildung erfolgreich von der Theorie in die Praxis zu überführen.

Am Rande sei noch erwähnt, dass auch soziale Innovationen, wie etwa das Verified Social Enterprise Label oder die Förderung von gesellschaftlicher Innovation, im Regierungsprogramm Anerkennung finden – ein weiteres Indiz dafür, dass innovative Ansätze in der gesellschaftlichen Entwicklung unverzichtbar sind. Als eine der ersten VSE-Labelträgerorganisationen begrüßen wir auch das sehr.

Warum Finanzbildung für Jugendliche so wichtig ist

Junge Menschen stehen heute vor einer Vielzahl finanzieller Herausforderungen: Digitalisierung, Konsumdruck und komplexe Finanzprodukte machen es schwer, das eigene Budget im Griff zu behalten. Laut der FLiP-Jugendstudie 2024 fühlen sich 51 % der 14- bis 18-Jährigen nicht ausreichend auf ihre finanzielle Zukunft vorbereitet. Fehlende Finanzbildung kann langfristige Konsequenzen haben – von Überschuldung bis hin zu sozialer Ausgrenzung.

Hier setzt unser neues Projekt „SmartMoney“ an. Gefördert von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) entwickeln wir innovative Methoden, um die Finanzkompetenz von Jugendlichen praxisnah und nachhaltig zu stärken. Denn wir sind überzeugt: Finanzbildung ist der Schlüssel zu mehr Selbstbestimmung und Unabhängigkeit.

Was wir mit SmartMoney erreichen wollen

Unser Ziel ist es, junge Menschen dazu zu befähigen, ihre finanziellen Entscheidungen reflektiert und eigenständig zu treffen. Dafür ist es wichtig, dass sie:

  • sich sicherer im Umgang mit Geld fühlen,
  • weniger finanziellen Stress erleben,
  • informierte Konsumentscheidungen treffen und
  • frühzeitig mit dem Sparen beginnen.

Im Rahmen dieses Projekts finden wir gemeinsam mit der Zielgruppe und Expert*innen heraus, wie wir diese Ziele am wirkungsvollsten erreichen. Wie in all unseren Bildungsformaten planen wir dafür einen interaktiven und lebensnahen Ansatz, der nicht nur theoretisches Wissen vermittelt, sondern auch finanzielle Verhaltensweisen stärkt.

Unser Weg: Ko-Kreation und innovative Methoden

Um bestmögliche Lösungen zu entwickeln, arbeiten wir eng mit unserer Zielgruppe zusammen. Jugendliche wissen selbst am besten, welche Herausforderungen sie im Alltag mit Geld haben – daher arbeiten wir im Projektverlauf eng mit ihnen zusammen. Unterstützt wird dieser Prozess durch Innovationsmethoden wie Design Thinking und Social Business Canvas.

Geplant sind unter anderem:

  • Recherche und Analyse aktueller Studien und Umfragen zu Armutsprävention und Finanzbildung von Jugendlichen
  • Interviews mit Expert*innen in der Jugendarbeit und Armutsprävention
  • Online-Umfrage unter Jugendlichen, um Bedarf an Finanzbildung und akzeptierte Vermittlungsformen zu eruieren
  • Fokusgruppen-Workshops mit Jugendlichen, um Ideen für niederschwellige und wirkungsvolle Finanzbildungsformate zu generieren
  • Entwicklung von Prototypen der beliebtesten Ideen und Wirkungsmessung dieser Formate

Am Ende des Projekts steht der Prototyp eines wirkungsvollen Bildungsformats, der die Bedarfe der Jugendlichen gezielt adressiert und wichtige Inhalte und Werkzeuge so vermittelt, dass die Zielgruppe sie gerne konsumiert und im täglichen Leben anwendet.

Ein erster Schritt für nachhaltige Veränderung

Mit SmartMoney setzen wir den ersten Schritt für einen wirkungsvollen ein Beitrag zur Armutsprävention. Denn: Finanzkompetente Jugendliche haben bessere Zukunftsperspektiven, sind resilienter in Krisen und weniger abhängig von Sozialleistungen. Zudem fördern wir Chancengleichheit, indem wir gezielt auch benachteiligte Gruppen ansprechen.

Wir freuen uns darauf, dieses Projekt gemeinsam mit unseren Partner*innen umzusetzen und die Finanzbildung junger Menschen in Österreich auf ein neues Level zu heben!

gefördert von

Manche wissen es, für andere ist es vielleicht neu: Unter dem Dach von Three Coins vereinen sich eine GmbH – das Sozialunternehmen – und ein gemeinnütziger Verein.

In Bezug auf den Verein haben wir nun Grund zur Freude: Wir haben nämlich mit 01.01.2025 die begehrte Spendenbegünstigung erhalten! Diese Anerkennung ist nicht nur eine große Ehre, sondern auch ein wichtiger Meilenstein für unsere Arbeit. Ab sofort können Spenden an unseren gemeinnützigen Verein steuerlich geltend gemacht werden, was es unseren Unterstützer*innen noch einfacher macht, uns zu fördern.

Die Spendenbegünstigung ist ein Zeichen des Vertrauens und der Anerkennung unserer Arbeit. Sie bestätigt, dass wir mit unserem Engagement auf dem richtigen Weg sind und einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Doch was bedeutet das konkret für uns und unsere Projekte?

Neue Projekte, neue Perspektiven

Die Anerkennung als spendenbegünstigter Verein öffnet Türen für neue Projekte und Kooperationen. Wir können nun noch gezielter in die Umsetzung unserer Ideen investieren und innovative Ansätze verfolgen, um unsere Mission weiter voranzubringen. Dabei stehen stets die Menschen im Mittelpunkt, denen wir mit unserer Arbeit helfen und deren Leben wir positiv verändern möchten.

Mehr Wirkung, mehr Möglichkeiten

Mit der Spendenbegünstigung können wir noch mehr Menschen erreichen und unsere Wirkung weiter ausbauen. Die Möglichkeit, Spenden steuerlich abzusetzen, wird hoffentlich viele Menschen und Organisationen motivieren, uns zu unterstützen – sei es durch einmalige Spenden, regelmäßige Beiträge oder auch durch gezielte Förderungen von Projekten.

Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit mit unseren Partner*innen und Unterstützer*innen die nächsten Schritte zu gehen und unsere Vision weiter zu verwirklichen. Gemeinsam können wir noch mehr bewegen!

Wie jedes Jahr blicken wir um diese Zeit voller Dankbarkeit und Freude auf die Höhepunkte und Erfolge von 2024 zurück. Ein Jahr, das für uns ganz im Zeichen von Weiterentwicklung und Wachstum stand.

Ein paar Highlights möchten wir dabei besonders hervorheben:

  • Mit einem Bakabu-Heft zum Theme Geld konnten wir 10.000 Volksschüler*innen wichtige Geldthemen näher bringen.
  • Beim Finanzbildungspreis KARDEA! gab es einen neuen Einreichungsrekord – über 80 Projekte wurden im Schuljahr 2023/24 eingereicht.
  • Bereits zum dritten Mal durften wir am European Forum Alpbach als Facilitator ein Format zum Thema “Fortifying Futures” über die Zukunft des Pensionssystemsgestalten.
  • Unsere Schulworkshops zu den Grundlagen der Finanzbildung wurden 2024 nicht nur überarbeitet und aktualisiert, sondern werden auch in den nächsten Monaten massiv skaliert.
  • Und natürlich ist auch unser Meilensteinprojekt “Bildung & Beratung Geldleben” nicht zu vergessen, das sich 2024 stabil etabliert hat und dessen Wirkung sich täglich vergrößert.

Unser großer Dank gilt all unseren Partnerorganisationen, die es uns ermöglichen, täglich Wirkung zu entfalten.

Wenn du mehr erfahren möchtest:

In unserem Jahresbericht nehmen wir dich mit auf eine Reise durch unsere wichtigsten Aktivitäten und zeigen dir, wie wir unsere Mission weiter vorangetrieben haben.

Finanzbildungsworkshops für Schüler*innen bilden bereits seit der Gründung von Three Coins eine wichtige Säule, wenn es darum geht, möglichst vielen Menschen die wichtigsten Werkzeuge für einen guten Umgang mit Geld zu vermitteln. Deshalb freut es uns ganz besonders, heute berichten zu können, dass wir im Auftrag des Sozialministeriums unser bewährtes und wirkungsvolles Workshopangebot für Schulen massiv ausbauen können.

Darüber hinaus setzen wir Maßnahmen, um Finanzbildung noch besser in den Unterricht zu integrieren: Ein neu entwickeltes Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte soll diese dabei unterstützen, wichtige Inhalte rund um das Thema Geld kompetent und unaufwändig in ihren Unterricht zu integrieren.

Unser Ziel: Bis Juli 2026 wollen wir mit unserem Bildungsangebot 15.000 Schüler*innen und rund 200 Lehrkräfte erreichen. Damit legen wir nicht nur den Grundstein für ein stabiles und schuldenfreies Leben dieser jungen Menschen, sondern leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Armuts- und Schuldenprävention junger Menschen in Österreich.

Finanzbildung: Fehlendes Schulangebot und ein Top-Thema bei Schüler*innen

Studien zeigen, dass fast die Hälfte der Jugendlichen sich finanziell unvorbereitet auf die Zukunft fühlen und wenig über Wirtschaft und Finanzen wissen (FLiP Jugendstudie 2024). Kein Wunder, da Finanzbildung in der Schule nach wie vor nur unzureichend vermittelt wird. Gleichzeitig wünschen sich 93% der Schüler*innen in Österreich mehr Finanzbildung im Unterricht – so sehr wie kein anderes Thema.

Wir nehmen das zum Anlass, um unser Angebot für Schulen nicht nur deutlich ausweiten und einen Großteil Österreichs mit unserem Workshops abzudecken, sondern auch gemeinsam mit Expert*innen und Schüler*innen neue Workshopinhalte zu entwickeln, damit auch immer wichtiger werdende Bereiche wie Betrugsprävention und reflektiertes Konsumverhalten ausreichend behandelt werden.

Lehrkräftefortbildung

Unsere Erfahrung zeigt, dass es nicht am Willen der Lehrkräfte liegt, Finanzbildung in den Unterricht zu integrieren. Immer wieder äußerten Lehrkräfte in der Vergangenheit den Wunsch, sich selbst fort- und weiterbilden zu können und methodisch-didaktische Konzepte für die Integration von Finanzbildung in den Unterricht zu erhalten.

Genau das möchten wir mit unserem neu zu entwickelnden Bildungsangebot für Lehrkräfte erreichen. In einem kompakten Online-Kurs erhalten sie eine inhaltliche Fortbildung zum Thema Finanzkompetenz mit notwendigem Wissen und Hintergrundinfo für einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld – ergänzt durch passende methodisch-didaktische Konzepte. Zur Umsetzung im Unterricht wird es außerdem ein Handbuch mit fixfertigen Übungen zu verschiedenen Themenbereichen geben, das die Lehrkräfte direkt im Unterricht anwenden können.

Ko-Kreation und Wirkungsmessung

Selbstverständlich ist uns auch in diesem Fall die Ko-Kreation mit den Zielgruppen zentrales Anliegen. Sowohl Schüler*innen also auch Lehrkräfte werden aktiv in die Formatentwicklung einbezogen.

Ein umfassendes Wirkungsmessungskonzept, das mit der wissenschaftlichen Unterstützung des NPO-Instituts erstellt und umgesetzt wird, garantiert zusätzlich, dass wir unsere angestrebte Wirkung erreichen und erlaubt es uns gegebenenfalls notwendigen Adaptionsbedarf rasch zu erkennen.

Gesellschaftlicher Impact

Da wir unsere Workshops seit vielen Jahren bereits in Wien, Niederösterreich und Burgenland anbieten, wissen wir, dass die Workshops bei Schüler*innen positive Wirkung auf die Stärkung grundlegender Fähigkeiten und das individuelle (finanzielle) Wohlbefinden haben. Durch die Ausweitung auf weitere Regionen, neue thematische Schwerpunkte und die Einbeziehung der Lehrkräfte wird diese Wirkung noch verstärkt. Dies hat positive Auswirkungen auf die Gesamtgesellschaft, unter anderem im Bereich der Armutsprävention und Chancengleichheit.

Kooperationsmöglichkeiten

Interessierte Lehrkräfte, Schulen, Trainer*innen, Bildungseinrichtungen oder Einzelpersonen sind herzlich eingeladen, mit uns über Kooperationspartnerschaften für die Durchführung der Workshops zu sprechen – beispielsweise im Rahmen eines schulischen Finanzbildungsmonats.

Wir freuen uns darauf, von dir zu hören!

Es ist soweit: Der Finanzbildungspreis KARDEA geht in die nächste Runde! Ab sofort können Projekte von Schüler*innen eingereicht werden, die sich mit dem Thema Geld beschäftigen.

Was ist KARDEA?

KARDEA! zeichnet Projekte aus, die junge Menschen dabei unterstützten, ihre Finanzkompetenz zu stärken. Der Name ist abgeleitet von der römischen Göttin der Türklinke Cardea – genau wie sie, (er)öffnet ein guter Umgang mit Geld Türen und Möglichkeiten.

Kategorien und Preise

Alle eingerechten Projekte werden von einer unabhängigen Jury geprüft und bewertet. Die jeweils drei besten Projekte jeder folgenden drei Kategorien werden ausgezeichnet:

  • Generation „Jung & Wild“ (Volksschlue): Geldpreise von je € 500 sowie spannende Aktivitäten und Sachpreise
  • Generation „Das Taschengeld wird knapp“ (Unterstufe): Geldpreise von je € 750 sowie interessante Exkursionen oder andere Sachpreise
  • Generation „Almost erwachsen“ (Oberstufe): Geldpreise von je € 1.000 sowie maßgeschneiderte Sachpreise für jedes Preisträger*innen-Team

Wer kann teilnehmen?

Mitmachen können alle Schüler*innen sowie Lehrkräfte, die ein Projekt oder eine Projektidee zum Thema Geld haben – egal ob Einzelpersonen, Kleingruppen oder ganze Schulklassen. Wichtig ist, dass das Projekt:

  • sich mit einem Themenkreis in Bezug auf Geld beschäftigt,
  • Schüler*innen sich aktiv und möglichst lebensnah mit dem Thema auseinandersetzen und
  • inhaltlich korrekt und methodisch möglichst kreativ umgesetzt wird.

So klappt die Einreichung

Die Einreichung eines Projekts erfolgt einfach und unkompliziert über die KARDEA!-Website. Dort sind auch alle weiteren Informationen sowie die Teilnahmebedingungen zu finden.

Wichtige Termine

  • Einreichfrist: 28. Februar 2025
  • Juryentscheidung: Bis Ende April 2025
  • Preisverleihung: Juni 2025 an der JKU Linz

Warum Finanzbildung wichtig ist

In einer Welt voller finanzieller Entscheidungen ist es wichtig, gut informiert zu sein. Der Finanzbildungspreis KARDEA! fördert spannende Projekte in dem Bereich und motiviert junge Menschen dazu, sich mit dem Thema Geld auseinanderzusetzen.

Bereits zum dritten Mal durften wir am European Forum Alpbach als Facilitators ein Format gestalten und moderieren. Möglich gemacht wurde auch dieses Lab durch die ERSTE Stiftung. Diesmal war die Themenstellung besonders spannend: Fortifying Futures – ein Aktionslabor zur Transformation des Pensionssystems in Österreich.

Ziel dieses 1,5-tägigen Labs war es, gemeinsam mit Expert*innen und Vertreter*innen verschiedener Stakeholder-Gruppen den Grundstein dafür zu legen, Österreichs Pensionssysteme zu reformieren, um sie den veränderten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen anzupassen. Gemeinsam haben die Teilnehmenden an umsetzbaren Strategien für ein nachhaltiges Pensionssystem gearbeitet.

Strukturiert war das Lab in drei große Blöcke:

Teil 1: Herausforderungen identifizieren und angehen

Im ersten Schritt sollten die Teilnehmenden identifizieren, welche Herausforderungen in Bezug auf das österreichische Pensionssystem überhaupt angegangen werden müssen. Fundierten wissenschaftlichen Input hierzu lieferten unsere beiden Expert*innen: Rainer Münz (Central European University) stellte die wichtigsten Trends, Optionen und Herausforderungen vor, mit denen das österreichische Pensionssystem konfrontiert ist. Monika Köppl-Turyna (ECO Austria) beschrieb zu erwartende demografische Veränderungen, ordnete Österreich in einem Ländervergleich ein und betonte die Dringlichkeit von Anpassungen als Reaktion auf die strukturellen Herausforderungen.

Im Anschluss wurden basierend auf vier Personas in unterschiedlichen Lebenslagen jeweilige Herausforderungen und Bedürfnisse in Bezug auf das Pensionssystem analysiert. Themen, die dabei diskutiert wurden, waren u.a. die Deckung von Lebenshaltungskosten in der Pension, die spezifischen Herausforderungen für Frauen und insbesondere Mütter sowie mögliche Auswirkungen einer Selbständigkeit auf die spätere Pension. Auch in die Lebenswelt von Jugendlichen mit ihren ganz spezifischen Sorgen und Herausforderungen haben wir uns hineinversetzt.

Teil 2: Inspiration und Analyse

Auch dieser Block wurde mit Experten-Inputs eröffnet: Søren Obling (Finabro) präsentierte eine tiefgehende Analyse des dänischen Pensionssystems, das international als Best Practice gilt. Zur weiteren Inspiration präsentierte David Mayer-Heinisch (froots) die Idee, Kapitalinvestitionen bereits bei Geburt eines Kindes zu starten.

Im Anschluss wurden mithilfe von SWOT-Analysen Stärken, Schwächen, Potentiale und Risiken des österreichischen und des dänischen Pensionssystems eruiert und verglichen. Das ermöglichte einen guten Überblick über die jeweils positiven und herausfordernden Aspekte dieser beiden sehr unterschiedlichen Systeme.

Abgeschlossen wurde dieser Teil des Labs mit einer Session zur Ideengenerierung. Auf kreative und effiziente Weise wurde eine Vielzahl an möglichen Maßnahmen, um das Pensionssystem in Österreich zu reformieren, gesammelt.

Teil 3: Kollaboration

Basierend auf den gesammelten Maßnahmenvorschlägen und den Diskussionen an Tag 1 wurden vier Themenfelder identifiziert, die im Rahmen der letzten Session näher beleuchtet und mit konkreten Maßnahmenvorschlägen bestückt werden sollten:

  1. Staatsausgaben stabilisieren/optimieren
  2. Gute individuelle Absicherung für alle Pensionist*innen
  3. Reformen der betrieblichen Altersvorsorge und Abfertigung Neu
  4. Reformen des Pensions- und Vorsorgekassengesetzes

In Gruppen wurden daraufhin bestehende Vorschläge vertiefend diskutiert und weitere mögliche Maßnahmen entwickelt. Ergebnis der Diskussionen war eine Fülle möglicher Strategien, um den Herausforderungen des aktuellen Pensionssystem zu begegnen.

Abschließenden wurden die vorgeschlagenen Maßnahmen durch die Teilnehmeden im Hinblick auf Wirksamkeit und Machbarkeit bewertet. So konnten schlussendlich in jedem Aktionsfeld Maßnahmen identifiziert werden, die auf beiden Ebenen gute Ergebnisse erzielen können.

Hier einige besonders gut bewertete Ideen:

  • Arbeitsmarktmaßnahmen für die Zielgruppe 50+, z. B. durch ein Bonus/Malus-System für Arbeitgeber*innen, um Menschen länger in Beschäftigung zu halten
  • Möglichkeit ab dem Pensionsantrittsalter eine Teilpension in Anspruch zu nehmen – also nicht ganz in Pension zu gehen, sondern einen Teil der Pension zu beanspruchen und den anderen Teil weiter durch Arbeit zu decken.
  • Verankerung der betrieblichen Vorsorge mit Beiträgen von Arbeitgeber*innen und -nehmer*innen in den Kollektivverträgen.

Weitere Schritte

Um den Schwung des Labs zu erhalten, wird in den nächsten Wochen eine Taskforce zur Pensionsreform gegründet, die ab dem vierten Quartal 2024 regelmäßig zusammenkommen wird, um die Umsetzung der entwickelten Maßnahmen voranzutreiben und den Fortschritt zu beobachten. Danke an das Europäische Forum Alpbach, die ERSTE Stiftung und die Vienna Insurance Group für die Initiative. Wir freuen uns sehr, dass wir Teil dieser wichtigen Initiative sein dürfen.

In den letzten Wochen dominierten positive Schlagzeilen in Bezug auf Finanzbildung die Nachrichten. Sowohl der OECD-Vergleich als auch die PISA-Studie attestierten den Österreicher*innen fundiertes Finanzwissen. Haben wir also gar kein Problem mit mangelnder Finanzkompetenz in Österreich?

Die kurze Antwort darauf: doch. Nach wie vor gibt es zahlreiche Baustellen: unzureichende Finanzbildung in der Schule, fehlendes finanzielles Wohlbefinden bei Menschen mit geringen finanziellen Mitteln, Gender Gap bei Finanzwissen. Warum dies weder den Studienergebnissen widerspricht noch Grund für Panik ist, wollen wir in diesem Journal-Beitrag erörtern.

Das Positive vorweg: Finanzbildung ist nicht nur bei Jugendlichen ein Trendthema, sondern mittlerweile auch auf der bildungspolitischen Agenda fest verankert. Mit der nationalen Finanzbildungsstrategie wurden die Weichen gestellt, um Finanzkompetenz als Lebenskompetenz zu fördern zu stärken.

Einen Einblick, ob die Österreicher*innen nun auch tatsächlich finanzkompetenter geworden sind, geben zwei kürzlich erschienene Studien. Vor wenigen Tagen wurde von der OeNB gemeinsam mit der OECD eine Studie zu diesem Schwerpunkt veröffentlicht. Vergangenen Monat erschien bereits das Ergebnis der PISA-Vergleichsstudie, bei der Schüler*innen erstmal an einem Ländervergleich zum Thema Finanzbildung teilgenommen haben. Folgt man der medialen Berichterstattung, ist es um die Finanzbildung sowohl der jungen als auch der erwachsenen Österreicher*innen sehr gut bestellt: „Finanzkompetenz in Österreich überdurchschnittlich“ (ORF) oder „Österreich liegt bei Finanzbildung im internationalen Spitzenfeld“ (Wallstreet Online).

Österreich weltweit auf Platz 2 bei Finanzbildung – die Jugend im EU-Vergleich auf Platz 6

Neben diesen positiven Ergebnissen liefern die Studien auch ernüchternde Zahlen, die aber in der medialen Berichterstattung seltener Erwähnung finden. Frauen, Menschen mit geringen finanziellen Mitteln und Menschen mit nichtdeutscher Muttersprache schneiden wesentlich schlechter, zum Teil unterdurchschnittlich schlecht, ab. So ergab die PISA-Studie, dass 13% der österreichischen Jugendlichen überdurchschnittlich gut abschneiden, gleichzeitig haben aber auch 17% besonders geringe Kenntnisse.

Dass vielen Menschen der gute Umgang mit Geld schwerfällt, insbesondere vor dem Hintergrund der vergangenen Krisenjahre, bestätigen aktuelle Zahlen zur Ver- und Überschuldung in Österreich: So ist die Zahl von Erstberatungen bei der Schuldenberatung im vergangenen Jahr um 17 % gestiegen.

Ins Auge stechen in diesem Kontext besonders die subjektiven Einschätzungen, also die persönliche Meinung der Studienteilnehmer*innen, wie finanzkompetent sie sich selbst fühlen, bzw. ob sie sich mit ihrem Finanzwissen gut auf die Zukunft vorbereitet fühlen. 48% der Jugendlichen geben an sich nicht mit dem Thema Geld und Finanzen auszukennen und 51% fühlen sich im Bereich Finanzen nicht auf die Zukunft vorbereitet. Nur die Hälfte der Befragten gab in ihrer subjektiven Einschätzung an, ausreichend finanziellen Spielraum zur Erfüllung eigener Wünsche zu haben. Viele Österreicher*innen fühlen sich also gar nicht so finanzkompetent wie es die Medienberichte suggerieren. Warum kommen die Studien dennoch zu dem Schluss die Österreicher*innen seien überdurschnittlich finanzkompetent?

Finanzwissen allein macht nicht finanzkompetent

Was Finanzbildung konkret meint, definiert die OECD sehr klar. Sie fasst Finanzkompetenz als “a combination of financial awareness, knowledge,skills, attitudes, and behaviours required to make sound financial decisions and ultimately achieve individual financial well-being” (OECD 2020) zusammen. Aus dieser Definition leiten sich drei wesentliche Aspekte einer finanzkompetenten Person ab. Es geht um Finanzwissen, Geldverhalten und die Einstellung zum Thema Geld, die in Kombination zu finanziellem Wohlbefinden führen sollen.

Nun ist es aber so, dass bspw. die genannten Studien vor allem auf Finanzwissen fokussieren – also auf abfragbares Wissen zu Wirtschafts- und Finanzbegriffen wie Inflation, Zinseszins oder Risikodiversifizierung. In diesem Bereich sind Österreicher*innen in beiden Studien tatsächlich besonders stark. Dass theoretisches Wissen über Finanzbegriffe für viele Menschen mit ihren alltäglichen Geldsorgen und -nöten nur begrenzt hilfreich ist, bestätigt aber auch die OECD-Studie: Sie kommt zu dem Schluss, dass „Wissen um wirtschaftliche Konzepte nicht zum finanziellen Wohlbefinden beizutragen [scheint]. Vielmehr scheint ein sorgsamer Umgang mit Geld im Alltag eine entscheidende Rolle zu spielen“. Wer über viel Finanzwissen verfügt, ist somit nicht automatisch finanzkompetent.

Wenn das oberste Ziel von Finanzkompetenz finanzielles Wohlbefinden ist, geht es in der Vermittlung von Finanzbildung vielmehr darum, Selbstreflexion zu Einstellungen, Werten und Verhaltensweisen anzustoßen. So können Menschen zu individuell passenden, alltäglichen Finanzentscheidungen befähigt werden, damit sie ein finanziell selbstbestimmtes Leben führen können.

Zielgruppengerechte, multidimensionale Finanzbildung

Angesichts der nach wie vor bestehenden Herausforderungen, ist es irreführend, Österreich als Spitzenland beim Thema Finanzbildung zu bezeichnen ist. Erfolge im Bereich des Finanzwissens täuschen dabei über mangelnde Fertigkeiten in Bezug auf alltägliche Geldfragen und die angespannte finanzielle Situation vieler Menschen sowie die damit verbundenen Schwierigkeiten im guten Umgang mit Geld hinweg.

Diese Probleme lassen sich jedoch mit Finanzwissen allein nicht verändern, wie die OECD-Studie selbst schlussfolgert. Um das finanzielle Wohlbefinden aller Menschen zu stärken, ist es nötig, gleichermaßen alle drei Kompetenz von Finanzbildung (Finanzwissen, Geldverhalten, Einstellungen und Werte) abzudecken – unter besonderer Berücksichtigung jener vulnerablen Gruppen mit besonders geringer Finanzbildung. Wir sind stolz darauf, mit unseren Bildungsformaten und dem Meilensteinprojekt “Bildung & Beratung Geldleben” dazu einen Beitrag zu leisten.

Am 7. Juni 2024 war es endlich so weit: Die Preisträger*innen der fünften KARDEA! wurden im Rahmen einer Preisverleihung im Festsaal der WU Wien ausgezeichnet.

Gefeiert wurde mit mehr als 150 Personen, darunter über 100 Schülerinnen und Schüler aus ganz Österreich. Besonders freuen wir uns, dass mit Bernadette Kamleitner, Vize-Rektorin der Wirtschaftsuniversität Wien, Katharina Heindl, Bundesministerium für Finanzen, und Philip List, Direktor des Erste Financial Life Parks, wichtige Vertreter*innen unserer Partnerorganisationen mit uns gefeiert haben. Gefreut haben wir uns auch, dass viele Jurymitglieder die von ihnen erwählten Preisträger*innen im Rahmen der Veranstaltung persönlich kennenlernen konnten: Georg Neuweg (JKU Linz), Bettina Fuhrman (Institut für Wirtschaftspädagogik), Johannes Lindner (IFTE, KPH Krems) und Laureta Marleku (FLiP-Jugendbeirat).

Eine Videobotschaft von Finanzminister Magnus Brunner sowie der Auftritt von Young Republic waren neben den Preisträger*innen die Highlights der Veranstaltung. Mit außergewöhnlichen Projektideen und innovativen Ansätzen konnten die Gewinnerinnen und Gewinner aller Schulstufen dieses Jahr wieder nicht nur die Fachjury, sondern auch das gesamte Publikum überzeugen.

Wir freuen uns sehr, dass dieses von Three Coins gemeinsam mit der ERSTE Stiftung, dem Erste Financial Life Park und der Wirtschaftsuniversität Wien initiierte und vom Bundesministerium für Finanzen unterstützte Preis jedes Jahr weitere Kreise zieht und hunderte Schüler*innen dazu motiviert, sich mit dem Thema Geld auseinanderzusetzen.

Seit der KARDEA!-Premiere im Jahr 2019 wurden insgesamt 330 Projekte eingereicht, 2.000 Schülerinnen und Schüler waren aktiv an den Projekten beteiligt, 38 herausragende Siegerprojekte wurden in dieser Zeit mit der KARDEA! ausgezeichnet und über 3.500 Menschen durch Bildungsmaßnahmen erreicht.

Hier findet ihr Eindrücke der feierlichen Veranstaltung und stolzen Preisträger*innen:

Fotos (c) Erfan Mohajer